Espressokocher

EspressokocherEspressokocher werden auch Espressokanne oder in Italien Caffettiera (Kaffeekanne) genannt. Espressokocher dienen zur Zubereitung von 1 bis etwa 6 Espressi. Es gibt sie üblicherweise in den Größen 60 ml für 1 Espresso bis knapp 800 ml für 12 Espressi.
Sie können ausser in der Küche auch mobil eingesetzt werden. Sie sind klein und leicht. Somit ideale Begleiter auf Reisen, beim Camping, im Auto, usw. Für Unterwegs eignet sich als sinnvolles Zubehör eine Handmühle um die Kaffeebohnen frisch zu mahlen. Marktführer ist die Italienische Firma Bialetti, jedoch gibt es am Markt auch Espressokocher der Firmen Cilio, Rommelsbacher, WMF, Cloer oder Cucina di Modena oder Alessi um nur einige zu nennen.

Espressokannen aus Aluminium oder Edelstahl?

Die klassischen Espressobereiter bestehen aus Aluminium. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Herstellern, die Espressokocher auch aus Edelstahl anbieten. Edelstahl hat eine größere Festigkeit und Lebensdauer als Aluminium. Es ist dazu beständiger gegen Entkalkungsmittel und Säuren. Zudem ist Aluminium inzwischen aus gesundheitlichen Gründen umstritten. Vieles spricht für die nur leicht teureren Espressokocher aus Edelstahl.

Espressokocher für Induktionskochfelder

Für Induktionskochfelder sind sowohl Aluminium als auch reiner Edelstahl ungeeignet. Induktionskochfelder funktionieren über Magnetismus. Daher muß zumindest der Boden des Boilers aus ferromagnetischem Material bestehen. Bialetti hat dies mit den Espressokochern der Serie Bialetti Induktion gelöst.

> > Hier geht es zu Espressokochern für Induktionskochfelder

Welche Größe soll ich wählen?

Die Größe der Kocher wird in Tassen angegeben, wobei eine Tasse etwa 60ml entspricht. Der kleinste Espressokocher ist nur für eine Tasse gedacht, größere Espressokocher können bis zu 18 Espressi brühen. Allerdings sind die meisten Espressokocher in der Größe 2, 4 oder 6 Tassen. Man sollte auf keinen Fall pauschal einen sehr großen Espressokocher nehmen um für alle Fälle gerüstet zu sein. Der Kocher und der Kaffeetrichter sind genau für die angegebene Tassenanzahl ausgelegt. Wird der Trichter zu gering befüllt, so schlägt sich dies sofort im Geschmack nieder. Man sollte lieber in Kauf nehmen nochmal nachzubrühen wenn einmal doch mehr Tassen gebraucht werden sollten.

Welche Espressokocher sind zu empfehlen

Bialetti Brikka EspressokocherEs dominieren die traditionsreichen Espressokocher der Italienischen Marke Bialetti. Von Bialetti wurde der Espressokocher in seiner heutigen Form entwickelt und bereits seit etwa 1945 professionell vermarktet.
Weit verbreitet ist heute der Bialetti Brikka Espressokocher. Durch ein zusätzliches, patentiertes Cremaventil bereitet dieser Espressokocher eine hervorragende Crema. Der Brikka ist erhältlich für 2 oder 4 Tassen.
Mehr zum Bialetti Brikka für 2 Tassen bzw. 4 Tassen.

Bialetti Venus EspressokocherGenauso beliebt ist der Bialetti Venus Espressokocher. Ein Kocher aus Edelstahl, der im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen neben Strom- und Gasherden auch für Induktionskochfelder geeignet ist. Mehr Infos zum Bialetti Venus Espressokocher für 2 Tassen, 4 Tassen oder 6 Tassen.

Espresso Zubereitung mit einem Espressokocher

Der Espressobereiter wird bis maximal zum Sicherheitsventil mit Wasser gefüllt. Es kann theoretisch auch schon warmes Wasser eingefüllt werden. Der Trichter wird eingesetzt und mit Espressopulver gefüllt. Das Espressopulver soll etwas gröber gemahlen sein als bei Siebträger Espressomaschinen da das Sieb von Espressokochern nicht so fein ist wie bei Siebträgermaschinen. Zudem ist der Druck bei Espressokochern geringer. Das Espressopulver wird nicht getampert sondern nur locker angehäuft. Nun wird die Espressokanne aufgesetzt und handfest zugedreht. Dabei ist darauf zu achten, dass sich an der Unterseite der Kanne das Sieb befindet, dass durch die Dichtung gehalten wird. Beides kann zu Reinigungszwecken entfernt werden. EspressokocherMuss aber auf jeden Fall wieder angebracht werden.
Nun wird der Kocher auf dem Herd oder Gaskocher erwärmt. Sobald sich das Wasser erhitzt drückt sich der Wasserdampf durch das Espressopulver nach oben in die Espressokanne. Wenn kein Espresso mehr in das Kännchen des Kochers sprudelt kann die Wärmezufuhr wieder unterbrochen werden. Normalerweise verbleibt ein kleiner Rest Wasser im Kessel zurück, der dafür sorgt, dass sich der Kessel des Espressokocher nicht zu stark erwärmt.

Das Spiel mit Druck und Temperatur

Entscheidend für die Extraktion eines guten Espresso aus einem Espressokocher ist das Zusammenspiel von Mahlgrad des Kaffeemehls, Füllmenge des Trichters und Temperaturzufuhr. Alle drei Faktoren beeinflussen wie schnell der Wasserdampf durch das Kaffeepulver gedrückt wird. Die Wasserdurchtrittsgeschwindigkeit durch das Kaffeemehl bestimmt damit die Extraktionszeit und hat so Einfluss auf die Lösung der Aroma- und Gerbstoffe.

Folgende Faktoren führen zu einer Verlangsamung der Durchflussgeschwindigkeit, und somit zu einer Erhöhung der Extraktionszeit des Espresso:

  • Erhöhung der Füllmenge an Kaffeepulver
  • Verringerung der Wärmezufuhr
  • Verwendung von feiner gemahlenem Kaffeepulver

Andersherum wird eine Erhöhung der Durchflussgeschwindgkeit angestrebt Beispielsweise bei bitter oder verbrannt schmeckendem Espresso:

  • Verringerung der Füllmenge an Kaffeepulver
  • Verwendung von gröber gemahlenem Kaffeepulver

Entstehung und Verbreitung

Der erste Espressokocher wurde von dem italienischen Erfinder Alfonso Bialetti entwickelt und 1933 zum Patent angemeldet. Die „Moka Express“ war damit die erste Espressokanne für den privaten Haushalt, die nach dem Percolator-Prinzip funktioniert. Seit Mitte der 40er Jahre wird sie von Bialetti industriell produziert und im größeren Stil vermarketet. Viele andere Firmen haben zwischenzeitig Espressokocher mit ähnlichem Aussehen und fast identischer Technik auf den Markt gebracht. Allerdings ist die Qualität und Erfahrung von Bialetti nach wie vor ein Argument für eine Espressokanne des Marktführers. Inzwischen sind Espressokocher aus Italienischen Küchen nicht mehr wegzudenken. Allein schon ihr geringer Preis und ihre kompate größe sind ein Vorteil gegenüber Siebträger Espressomaschinen.

Worin besteht der Unterschied zu anderen Espressomaschinen

Neben dem Espressokocher gibt es am Markt die Siebträger Espressomaschine, die ebenfalls als klassische Espressomaschine angesehen wird. Wo genau beseht also der Unterschied zu Espressokochern? Genau genommen kann man bei Kaffee aus Espressokochern nicht von Espresso im eigentlichen Sinne sprechen weil Espressokocher nur mit einem Brühdruck von maximal 1,5 bar arbeiten können. Espresso benötigt jedoch circa 9 bar um sich Espresso nennen zu können und um eine wirklich stabile Crema zu erzeugen. Von daher ist der in Deutschland verwendete Name „Espressokocher“ eigentlich irreführend. Die klassische Zubereitungsart über Wasserdampf mit einem hohen Druck kommt ursprünglich aus Mailand. Für den Aufbau des Drucks wurden früher Handhebel verwendet. Heute erledigt dies eine Pumpe.
All dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Kaffee aus der in Italien „Caffettiera“ genannten Kanne sehr wohlschmeckend ist. Die Caffettiera ist das Gerät, das in den allermeisten Italienischen Küchen vorhanden ist. Siebträger Espressomaschinen dagegen sind in Italien vor allem in Bars und Restaurants vorhanden.